Black Bulls siegen knapp

Der späte Treffer, der alles veränderte
In der 87. Minute hielt das Stadion den Atem an. Ein flacher Pass von rechts glitt zwischen drei Verteidiger hindurch – kein Spektakel, aber perfekt getimed. Das Ergebnis? Kaltblütig. Eins zu null. So holten die Black Bulls ihre drei Punkte im Estádio do Ferroviário am 23. Juni.
Zunächst wirkt es wie ein weiterer enger Sieg einer Mannschaft, die kämpft, um relevant zu bleiben. Doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich etwas Interessanteres: Konsistenz unter Druck.
Die Black Bulls blieben in zwei Spielen ohne Gegentor – beide Mal gegen Mittelfeld-Clubs unter schwierigen Bedingungen. Ihr Durchschnittsbesitz liegt bei nur 48 %, trotzdem rangieren sie fünft in der Liga – obwohl sie in beiden Begegnungen zweimal mehr geschossen wurden.
Das ist kein Zufall.
Eine Abwehrfestung aus Struktur
Lassen Sie mich klarstellen: Hier geht es nicht um Glück. Seit dem ersten Spieltag (0:0 gegen Maputo Railway am 9. August) agieren die Black Bulls wie Chirurgen – präzise, effizient und unbeeindruckt vom Lärm.
Ihr Defensivsystem basiert auf einem Doppelposten im Mittelfeld, der Gegner nie hinter sich lässt. Man hört fast die Stimmen während des Umschlags: “Zurück in die Linie!” Es ist nicht glamourös… aber es funktioniert.
Tatsächlich erreichten sie in den letzten zwei Spielen:
- Durchschnittlich 14,3 Tackles pro Spiel (höchster Wert in der Liga)
- Passgenauigkeit im gegnerischen Strafraum: 56 % (kaum beeindruckend), doch Fehlervermeidung auf Spitzenlevel
- Erwartete Gegentore (xGA): 0,45 pro Spiel (beste Quote der Liga)
Diese letzte Zahl? Kein Zufall – sondern berechnete Disziplin.
Was ihnen fehlt (und warum es zählt)
Nun zur offensichtlichen Lücke: Tore.
Seit Anfang Juni erzielten sie nur einen Treffer – jenen späten Endspurt gegen Dama-Tola. Keine andere Mannschaft hat weniger Tore erzielt als die Black Bulls diese Saison (2 insgesamt, über acht Spiele).
Aber hier setzt Logik ein: Wenn man selten trifft, darf man auch keine Niederlagen hinnehmen. Und raten Sie mal? Seither gab es keine Niederlage mehr seit Mai.
Deshalb sage ich immer wieder: Es geht noch nicht um Titel; es geht um Überleben mit Würde. Sie jagen keine Glorie – sondern bauen Glaubwürdigkeit auf.